- Ouro Prêto
- Ouro Prêto['oru 'pretu; brasilianisch »schwarzes Gold«], Stadt im Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien, 1 060 m über dem Meeresspiegel, in der Serra do Espinhaço, 70 000 Einwohner; Universität (v. a. Bergbaufakultät), Mineralien- und Bergbaumuseum; in der Nähe Eisenerz-, Manganerz- und Bauxitminen sowie Abbau von Goldseifen; Eisenerzverhüttung, Aluminiumhütte, Textilindustrie.In der zu großem Reichtum gelangten Stadt entstanden Barock- und Rokokobauten. Zahlreiche Straßenzüge des 18. Jahrhunderts mit zweigeschossigen Häusern sind unverändert erhalten. Seit 1933 steht die Stadt unter Denkmalschutz; 1982 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Eine der schönsten Kirchen ist São Francisco de Assis (2. Hälfte 18. Jahrhundert), ein einschiffiger, rechteckiger Bau mit großer Vorhalle, fertig gestellt 1794 von Aleijadinho, von dem auch die Specksteinreliefs der Fassade sowie die Kanzeln und Skulpturen stammen. In Nossa Senhora do Carmo (1766-76) mit schönem Deckengemälde sind Portal und Seitenaltäre von Aleijadinho; die Kirche Nossa Senhora do Pilar (1711-33, Fassade 1848 vollendet) hat eine prunkvolle Ausstattung (1740-45); in der Sakristei und im Nebengebäude Silbermuseum. Die Kirche Nossa Senhora do Rosário dos Pretos mit ovalem Grundriss geht auf Baupläne von 1785 zurück (Hauptaltar aus neuerer Zeit). Im klassizistischen ehemaliges Rathaus das Museu da Inconfidência (zwischen 1784 und 1846) mit Sakral- und Profankunst.Ouro Prêto wurde 1701 von Goldsuchern als Vịla Rịca gegründet und 1720 Hauptstadt des neu gegründeten Kapitanats (Verwaltungsbezirk) Minas Gerais (bis 1897).
Universal-Lexikon. 2012.